Als Webdesigner ist es entscheidend, kontinuierlich neue Kunden zu gewinnen, um das Geschäft langfristig erfolgreich zu gestalten. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um an neue Aufträge zu kommen. Einige Methoden haben sich über Jahrzehnte bewährt, während andere erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. In diesem Beitrag möchte ich 10 Strategien vorstellen und offen meine eigenen Erfahrungen aus 4 Jahren im Webdesign teilen.
Dabei ist es wichtig, dass Ihr die Methode wählt, die am besten zu Euch und Eurer Persönlichkeit passt. Egal, für welchen Weg ihr Euch entscheidet: Wenn Ihr konsequent bleibt und die Strategie mit Engagement verfolgt, bin ich überzeugt, dass es nahezu unmöglich ist, keine Kunden zu gewinnen.
1. Organisch / SEO
Für mich ist der logischste Weg, neue Kunden zu gewinnen, wenn ein Interessent über Google auf Eure Website stößt. Schließlich spielt sich unser Geschäft als Webdesigner genau dort ab: im Web. Wenn das Design, die Struktur und die Inhalte Eurer Seite den potenziellen Kunden überzeugen, kommt ihr ins Gespräch, und er wird Kunde. Eure Website hat also gezeigt, was ihr als Webdesigner könnt – besser geht es kaum.
Eine mögliche SEO-Strategie für Dich stelle ich in diesem Artikel vor: SEO Strategie für deine Webflow Website
Hier einige Ansätze für Dein SEO:
Landingpages
Mit speziellen Landingpages für bestimmte Suchanfragen kannst Du gezielt potenzielle Kunden ansprechen. So deckst Du genau deren Bedarf ab und hast weniger Konkurrenz. Wenn Du zum Beispiel als Webdesigner viele Kunden aus der Finanzbranche hast, erstellst Du eine Seite mit Keywords wie „Webdesign Finanzen“ oder „Webdesign Versicherung“. Die Inhalte sprechen dann die Probleme und Bedürfnisse dieser Branche direkt an. Auch eine Landingpage wie „Squarespace Webdesigner“ kann sinnvoll sein. Solche Seiten sind schnell erstellt und helfen Dir, gezielt neue Anfragen zu gewinnen.
Lokales SEO
Mit einem Google MyBusiness-Eintrag kannst Du lokal in der Google-Suche und bei Google Maps gefunden werden. Du kannst aber noch weiter gehen, indem Du für Städte in Deinem Umkreis eigene Landingpages erstellst, wie z.B. „Webdesign Berlin“. So kannst Du auch bei lokalen Suchanfragen ranken, die über Deinen Google MyBusiness-Eintrag hinausgehen.
Blogbeiträge
Mit Deinem Expertenwissen kannst Du durch Blogbeiträge Vertrauen aufbauen und Dich als Experte positionieren. Zwar kauft selten jemand direkt nach dem Lesen eines Blogbeitrags, aber es kann der erste Kontaktpunkt sein. Außerdem lassen sich solche Inhalte gut nutzen, um z.B. einen Newsletter zu füllen.
2. YouTube
Biete Deinen Kunden Mehrwert durch YouTube-Videos. Ob Tutorials oder Erfolgsgeschichten Deiner Websites – Du kannst viele Themen abdecken. Mehr Infos zur erfolgreichen Leadgenerierung auf YouTube findest Du bei LogicalLemon.
Ein großer Vorteil von YouTube, den ich selbst erlebt habe, ist, dass Kunden sich bereits mit Deiner Persönlichkeit vertraut machen können. Sie sehen Dich, hören Deine Stimme und Deine Art zu sprechen, was Sympathie und Vertrauen aufbaut. Dadurch sind Interessenten deutlich „wärmer“, wenn sie ins Verkaufsgespräch gehen, und Du bist näher am Abschluss. Ich freue mich eigentlich auf jedes Gespräch, wenn sich ein Kunde über YouTube bei mir in Calendly einträgt.
3. LinkedIn
Ich habe das Gefühl, dass LinkedIn erst seit diesem Jahr (2024) so richtig in der Online-Dienstleister-Community angekommen ist. Viele Webdesigner, wie z.B. Jakob Wiemer, sind über LinkedIn-Marketing sehr erfolgreich. Die Plattform ist ideal für Vertriebsaktivitäten, da sie sich ausschließlich auf Business-Themen konzentriert. Jakob Wiemer konnte 2023 insgesamt 17 Kunden über LinkedIn gewinnen (Quelle: LinkedIn - Jakob Wiemer, 2023 Rückblick)
Sowohl Inbound- als auch Outbound-Marketing funktionieren gut auf LinkedIn, oft auch in Kombination. Wie bei allen Plattformen ist hier Konstanz entscheidend. Deine Reichweite kannst Du durch Interaktionen wie Kommentare und Likes unter anderen Beiträgen erhöhen.
Achte darauf, Deinen Content auf LinkedIn nicht zu sehr auf andere Webdesigner auszurichten, z.B. durch zu tiefe Tutorials. Stattdessen solltest Du mit persönlichen Beiträgen, Kundenerfolgen und einfachen Tipps die Aufmerksamkeit Deiner Zielgruppe gewinnen. Ich selbst konnte einige kleinere Aufträge über LinkedIn generieren, der große persönliche LinkedIn Durchbruch war jedoch noch nicht da.
4. Instagram
Webdesign eignet sich hervorragend für Instagram, auch wenn die Plattform nicht primär auf Business ausgerichtet ist. Schöne Designs lassen sich leicht in ästhetische Posts verwandeln, was Dir eine gute Sichtbarkeit verschafft. Instagram hat den Vorteil, dass es weniger „verkaufslastig“ wirkt als LinkedIn, was dazu beitragen kann, eine lockere, authentische Verbindung zu Deiner Zielgruppe aufzubauen. Die visuelle Ausrichtung der Plattform bietet Dir die Möglichkeit, Dein Portfolio kreativ zu präsentieren und Aufmerksamkeit für Deine Arbeit zu schaffen.
Ein weiterer Pluspunkt: Über Instagram-DMs ist Outreach relativ unkompliziert. Du kannst potenzielle Kunden direkt ansprechen und schnell ins Gespräch kommen, ohne dass es so formell wie auf anderen Plattformen wirken muss. Stories, Reels und IGTV bieten zudem zusätzliche Formate, um Dein Fachwissen oder den Entstehungsprozess von Projekten zu zeigen, was wiederum Vertrauen und Interesse schafft.
Kombiniert mit einer konsistenten Content-Strategie kann Instagram für Webdesigner eine starke Plattform sein, um nicht nur kreative Arbeiten zu präsentieren, sondern auch echte Leads zu generieren.
Hast Du Erfahrungen mit Instagram als Webdesigner gemacht? Lass uns gerne mal austauschen :)
5. Kaltakquise
Das "verbotene" Wort, das viele hassen, aber für manche trotzdem ein effektiver Weg ist, neue Kunden zu gewinnen. Ob Kaltakquise für Dich der richtige Ansatz ist, hängt stark von Deiner Persönlichkeit ab. Es gibt verschiedene Methoden, Kaltakquise zu betreiben, von denen manche weniger Überwindung kosten und Du nicht so weit aus Deiner Komfortzone heraus musst.
Wenn Du kurzfristig oder mittelfristig ein Auftragsloch füllen musst, ist Kaltakquise eine hervorragende Option. Grundsätzlich gilt: Je mehr gezielte Ansprachen Du machst, desto mehr Leads wirst Du generieren.
Kalte E-Mails
Eine klassische Methode: Du schickst potenziellen Kunden eine E-Mail, in der Du Dich und Deine Dienstleistungen vorstellst. Alternativ kannst Du ein Loom-Video erstellen, in dem Du spezifische Optimierungsmöglichkeiten ihrer aktuellen Website aufzeigst. Das schafft einen persönlicheren Eindruck und zeigt direkt, dass Du Dich mit ihrem Unternehmen beschäftigt hast.
Social Media Nachrichten
Plattformen wie LinkedIn oder Instagram bieten ebenfalls gute Möglichkeiten, Kaltakquise zu betreiben. Hier kannst Du potenzielle Kunden direkt über Nachrichten ansprechen. Auch hier funktioniert die Kombination mit einem Loom-Video gut. Im besten Fall sind diese Kontakte nicht komplett kalt, sondern ihr hattet schon einmal Berührungspunkte über Beiträge oder Kommentare.
Anrufe
Die vielleicht härteste, aber oft auch sehr effektive Methode: Potenzielle Kunden direkt anrufen. Das kann anfangs unangenehm sein, aber bei einer höheren Anzahl an Anrufen steigen auch die Chancen auf Erfolg. Mit der richtigen Vorbereitung und einer klaren Struktur für das Gespräch kannst Du auch über diesen Weg Leads generieren.
6. Design-Showcase
Plattformen wie Behance und Dribbble bieten großartige Möglichkeiten, Dein Portfolio einem breiten Publikum zu präsentieren, insbesondere wenn Du designaffin bist und Freude an kreativer Arbeit hast. Hier kannst Du nicht nur Deine Projekte zeigen, sondern auch direkt potenzielle Kunden gewinnen, die gezielt nach kreativen Talenten suchen. Neben der direkten Leadgenerierung baust Du durch die öffentliche Präsentation Deines Könnens Vertrauen auf. Wenn potenzielle Kunden sehen, was Du in der Praxis bereits geschaffen hast, fällt die Entscheidung für eine Zusammenarbeit leichter. Solche Plattformen ermöglichen es Dir auch, Dich in Design-Communities zu vernetzen, was wiederum zu neuen Projekten und Kooperationen führen kann.
7. Messen
Messen bieten Webdesignern eine großartige Möglichkeit, potenzielle Kunden direkt und persönlich anzusprechen. Hier kannst Du nicht nur Deine Dienstleistungen präsentieren, sondern auch wertvolle Kontakte knüpfen und Dein Netzwerk erweitern. Im direkten Gespräch kannst Du Vertrauen aufbauen, Dich von der Konkurrenz abheben und direkt auf individuelle Bedürfnisse eingehen. Durch Vor-Ort-Präsentationen oder Live-Demos Deiner Arbeit kannst Du Deine Fähigkeiten noch besser zeigen und hast die Chance, sofortige Leads zu generieren.
Grundsätzlich gibt es zwei Wege, um auf Messen neue Kontakte zu knüpfen:
- Einen eigenen Stand haben: Der Vorteil dabei ist, dass Du eine feste Präsenz hast und Dein Unternehmen durch Banner und andere Materialien direkt präsentieren kannst. Du fällst auf und wirst von den Besuchern gezielt angesprochen. Der Nachteil: Stände sind oft kostspielig und erfordern eine gewisse Investition.
- Als Besucher teilnehmen: Du gehst aktiv auf andere Stände zu, stellst Dein Unternehmen vor und hinterlässt vielleicht eine Visitenkarte. Diese Methode ist günstiger, erfordert aber mehr Eigeninitiative, um ins Gespräch zu kommen und potenzielle Kunden zu gewinnen.
8. Freelancer Plattformen
Freelancer-Plattformen sind besonders am Anfang eine großartige Möglichkeit, um Projekte zu gewinnen und erste Kunden zu finden. Sie eignen sich aber auch für größere und teurere Webdesign-Projekte, da viele Unternehmen gezielt nach Experten suchen. Plattformen wie Fiverr, Upwork und Malt bieten Dir Zugang zu einem breiten Kundenstamm, bei dem Du Dein Portfolio erweitern und Erfahrungen sammeln kannst. Diese Plattformen ermöglichen es Dir, auf Ausschreibungen zu reagieren oder direkt von Interessenten kontaktiert zu werden, was Dir gerade in der Anfangsphase wertvolle Aufträge verschaffen kann.
Ich habe persönlich Erfahrungen mit Fiverr gesammelt und blicke sehr positiv auf diese Zeit zurück. Damals war meine Dienstleistung noch weniger professionell, da ich gerade erst am Anfang meiner Selbstständigkeit stand. Trotzdem konnte ich über 50 Projekte erfolgreich abschließen, mit einer Bewertung von 5.0 Sternen. Für etablierte Webdesigner ist Fiverr allerdings wahrscheinlich nicht die beste Wahl. Plattformen wie Upwork und Malt bieten in der Regel bessere Möglichkeiten, da sie oft größere und hochwertigere Projekte vermitteln.
9. Empfehlungen / Netzwerk
Die meisten Webdesigner gewinnen ihre Kunden wahrscheinlich über ihr bestehendes Netzwerk oder durch direkte Empfehlungen. Das Vertrauen, das durch persönliche Verbindungen entsteht, macht es oft leichter, neue Aufträge zu bekommen. Empfehlungsmarketing und das Pflegen von Kontakten sind daher besonders wertvoll für langfristigen Erfolg.
Vor allem, wenn Du gute Arbeit leistest und die Zusammenarbeit mit Dir Spaß macht, wirst Du viele Weiterempfehlungen erhalten. Das kann dazu führen, dass Du weniger auf andere Akquisemethoden angewiesen bist.
Aber: Verlass Dich nicht ausschließlich auf Empfehlungen, da Dein Wachstum dadurch - zumindest langfristig - begrenzt ist. In Phasen mit weniger Aufträgen lohnt es sich, die anderen Methoden näher zu betrachten und gezielt in diese zu investieren.
10. Werbeanzeigen
Werbeanzeigen auf Plattformen wie Meta (Facebook/Instagram), Google und sogar TikTok bieten Webdesignern eine gezielte Möglichkeit, ihre Dienstleistungen zu bewerben. Durch präzises Targeting kannst Du potenzielle Kunden ansprechen, die aktiv nach Webdesign-Lösungen suchen oder Interesse an kreativen Dienstleistungen haben. Google Ads hilft Dir, in den Suchergebnissen sichtbar zu werden, während Anzeigen auf Meta und TikTok eher eine visuelle und unterhaltsame Ansprache bieten, um Deine Projekte und Dein Können zu präsentieren.
Ich stoße immer wieder auf Werbeanzeigen von Mario Müller, der seine Webdesign-Dienste aktiv auf Instagram bewirbt. Eine Zeit lang hat er sogar die generierten Webdesign Leads direkt über seine Website an andere Webdesigner verkauft.
Fazit
Was in vielen Beiträgen und Videos oft fehlt, ist der Fokus auf den Menschen hinter dem Geschäft. Letztendlich kaufen wir von Menschen, nicht nur von Unternehmen. Inmitten des ganzen Geredes über "Umsatz" und "monatliche Leads" wird das leicht vergessen. Die Wahrheit ist: Es spielt keine große Rolle, welche Plattform oder Strategie Du nutzt – entscheidend ist, dass Du echten Mehrwert für Deine Kunden schaffst. Aspekte wie Sympathie, Authentizität und gemeinsame Werte sind oft wichtiger, als man denkt.
Wenn Du den Menschen hinter jedem potenziellen Kunden nicht aus den Augen verlierst, kann sogar Kaltakquise Spaß machen. Der Schlüssel ist, so authentisch wie möglich zu bleiben und echte Verbindungen aufzubauen. Das ist es, was am Ende den Unterschied macht.
FAQ
Was ist die beste Akquise-Methode für Webdesigner in 2024?
Die meisten Akquise-Methoden funktionieren, solange Du konsequent dranbleibst und stetig daran arbeitest, Dich weiterzuentwickeln. Egal, ob es Kaltakquise, Social Media oder SEO ist – der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Beständigkeit.
Allerdings ist es nie verkehrt, den Fokus darauf zu legen, mehr Empfehlungen zu erhalten. Empfehlungsmarketing bleibt eine der stärksten und vertrauenswürdigsten Methoden, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Gleichzeitig wird LinkedIn immer dominanter, sowohl im Inbound- als auch im Outbound-Marketing. Die Plattform bietet hervorragende Möglichkeiten, gezielt potenzielle Kunden zu erreichen und durch wertvolle Inhalte oder direkte Ansprache neue Leads zu generieren. Es lohnt sich, hier gezielt Zeit und Energie zu investieren, da LinkedIn in der Leadgenerierung zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Muss ich als Webdesigner Kaltakquise machen?
Eine klare Antwort: Nein, Du musst nicht zwingend Kaltakquise betreiben. Dennoch ist es eine effektive Methode, um vor allem kurzfristig Kunden zu gewinnen.
Was bringt Personal Branding als Webdesigner?
Personal Branding als Webdesigner hilft Dir, Dich von der Konkurrenz abzuheben und Vertrauen bei potenziellen Kunden aufzubauen. Plattformen wie LinkedIn und Instagram ermöglichen es Dir, Dein Portfolio und Deine Expertise regelmäßig zu präsentieren, während YouTube und Blogbeiträge Dir die Möglichkeit bieten, Dein Wissen und Deine Arbeitsweise in Tutorials oder Fachbeiträgen zu teilen. Durch einen authentischen, konsistenten Auftritt auf diesen Kanälen kannst Du eine starke, wiedererkennbare Marke aufbauen, die Dir langfristig mehr Kunden bringt.