Als Entwickler und Designer haben wir die Chance, Webflow zu nutzen und dabei Geld in die eigene Tasche zu spielen. Neben den bekannten Wegen möchte ich in diesem Blogbeitrag weniger offensichtliche Möglichkeiten aufzeigen und von meinen eigenen Erfahrungen nach über 4 Jahren Webflow teilen.
1. Konzeption von Webseiten
Der typische Kunde eines Webdesigners ist oft ein Unternehmen, das entweder keine oder eine veraltete Website besitzt und Dich als Webflow Freelancer beauftragt, diese neu zu gestalten. Dabei hast Du meist zwei Optionen: Entweder Du nutzt ein Webflow-Template und baust die Seite darauf auf, oder Du wählst den professionelleren Ansatz, entwickelst das Design zunächst in Figma oder Sketch und setzt es dann in Webflow um. Solche Projekte werden in der Regel als Festpreisprojekte abgerechnet und starten bei etwa 4000 €.
Ein Vorteil dieser Projekte ist, dass Du von Anfang bis Ende involviert bist und Deine Expertise direkt einbringen kannst. Allerdings kann sich der Projektverlauf manchmal verzögern, wenn man auf Inhalte oder Feedback vom Kunden warten muss.
2. Webflow-Entwicklung (technisch)
Ich trenne die ersten beiden Punkte bewusst, da sich die Abläufe und das Projektmanagement unterscheiden. Im Vergleich zur vollständigen Konzeption einer Website kannst Du auch ausschließlich die Entwicklung in Webflow anbieten. Dabei hast Du keinen Einfluss mehr auf das Design und bist nur für die technische Umsetzung verantwortlich. Oft erhältst Du komplette Designs, beispielsweise in Figma oder Sketch, die Du dann von Grund auf entwickeln sollst.
Es gibt jedoch auch Unternehmen, bei welchen bestehende Webflow Websites angepasst werden müssen – typische Aufgaben sind dann etwa …
- Bugfixing
- Einfügen oder Abändern von Animationen
- Neue Sektionen hinzufügen
- Mobile Optimierung
- Technische SEO Optimierung
- Neue Unterseiten erstellen
- Inhaltsabänderungen
- Kleinere Designanpassungen
- Funktionalitäten (Fileupload, Memberbereiche etc.)
In der Regel verlaufen diese Projekte schnell und reibungslos, da der Kunde genau weiß, was er möchte, und es ausschließlich um die technische Umsetzung geht.
3. Affiliate Marketing / Webflow Partner Programm
Das Affiliate-Programm von Webflow zahlt 50 % Provision auf die Zahlungen im ersten Jahr, wenn sich ein Kunde über Dich bei Webflow anmeldet. Im Vergleich dazu bietet das Webflow-Partnerprogramm nur 20 % im ersten Jahr, jedoch mit zusätzlichen Vorteilen wie einem Partnerprofil und einem Badge, der den Status als offizieller Partner unterstreicht. Darüber hinaus bietet das Partnerprogramm weitere exklusive Vorteile.
Du kannst nur Teil in einem Programm sein.
Welches Programm sollte ich verwenden?
Wenn Du viele Webflow-Kunden hast und regelmäßig direkten Kontakt zu ihnen pflegst, ist das Webflow-Partnerprogramm für Dich sinnvoll. Wenn du hingegen eine Online-Community betreust und Inhalte über Blogbeiträge oder YouTube-Videos teilst, ist das Affiliate-Programm die bessere Wahl für dich.
Ich selbst bin Teil des Webflow-Affiliate-Programms und kann daher aus eigener Erfahrung berichten: In diesem Jahr (Stand: 8. September 2024) habe ich etwas über 800 € damit verdient. Die Provision von 50 % empfinde ich als fair. Die Nutzer gelangen über Links in meinen YouTube-Videos oder Blogbeiträgen zur Anmeldung, und bei erfolgreicher Registrierung und Zahlung wird die Provision über Partnerstack ausgezahlt. Es ist ein nettes Nebeneinkommen, allerdings habe ich auch viel Zeit in meinen Blog investiert, der mittlerweile rund 1.000 monatliche Nutzer erreicht. Allein das Affiliate-Programm reicht jedoch nicht aus, um wirklich nachhaltig Geld zu verdienen – dafür ist viel und konstanter Aufwand durch Contenterstellung erforderlich.
4. Webflow Templates
Webflow bietet einen Marktplatz, auf dem Du Deine vorgefertigten Designvorlagen verkaufen kannst. Eingereichte Templates müssen dabei den Webflow-Richtlinien entsprechen, sonst werden sie nicht zugelassen. Wenn Dein Template von Webflow genehmigt wird, wird es im Template Store veröffentlicht, und Du erhältst 80 % des Verkaufspreises als Provision. Die Preise für Templates liegen zwischen 24 $ und 79 $.
Allerdings berichten einige Quellen, dass die Provision auf 60 % sinkt, wenn man nicht regelmäßig neue Templates einreicht. Zudem performen Templates in den ersten Monaten am besten und werden danach deutlich seltener verkauft. Um profitabel zu bleiben, ist es also notwendig, kontinuierlich neue Templates zu erstellen. Ich selbst habe keine Erfahrung im Templateverkauf, aber hier ist ein hilfreicher Blogbeitrag aus 2023, der mehr Einblicke bietet: My Journey as a Webflow Templates Designer.
5. SEO
Websites müssen sichtbar sein, und jeder, der eine Website betreibt, benötigt ein gutes Suchmaschinenranking. Daher bietet es sich an, zusätzlich zur Webflow Website auch SEO-Dienstleistungen anzubieten. Webflow stellt dafür ein solides Fundament für nachhaltigen SEO-Erfolg bereit. Typische Maßnahmen in Webflow umfassen die Erstellung von Blogs und Landingpages, die Du anschließend mit Inhalten pflegen kannst. SEO wird in der Regel auf monatlicher Basis abgerechnet und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum – ideal, um planbare Einnahmen zu generieren.
Der Übergang vom Webdesign zur SEO ist oft nicht besonders aufwendig, da Du als Webflow-Entwickler bereits viel Erfahrung im Webbereich mitbringst. Indem Du Dein Leistungsspektrum um SEO erweiterst, kannst Du Deinen Kunden zusätzlichen Mehrwert bieten und gleichzeitig Deine Einnahmen steigern.
6. Webflow Workshops
Webflow ist bei Webdesignern geschätzt, da es ein modernes und leistungsstarkes Tool ist. Daher gibt es viele Unternehmen und Freelancer, die Webflow lernen möchten. Wenn Du bereits Erfahrung hast und einige Kundenprojekte umgesetzt hast, kannst Du Webflow Workshops anbieten und andere im Umgang mit dem Tool schulen. Ich persönlich erhalte relativ regelmäßig Anfragen für Coachings in der Webflow-Entwicklung, da das Tool für Einsteiger oft etwas überwältigend wirken kann.
7. Eigene Projekte
Neben der Erbringung von Dienstleistungen kannst Du auch eigene Projekte oder Webapps mit Webflow umsetzen. Tools wie Memberstack ermöglichen es Dir, Mitgliederbereiche oder Plattformen, wie etwa eine Freelancer-Vermittlungsseite, in Webflow zu erstellen. Mit Make und Zapier kannst Du Automatisierungen einrichten, die wiederkehrende Aufgaben vereinfachen oder Arbeitsabläufe effizienter gestalten. Für komplexere Anwendungen bietet sich Wized an, mit dem Du komplett individuelle Webapps entwickeln kannst. Diese Kombination aus Webflow und ergänzenden Tools eröffnet Dir viele Möglichkeiten, eigene Projekte zu realisieren und zu monetarisieren.
Fazit
Haupteinnahmequellen bleiben weiterhin (in meinem Fall) die klassischen Webdesigns und die Webflow-Entwicklung. Die anderen Optionen bieten jedoch die Chance, das Potenzial dieser Kernleistungen noch weiter auszuschöpfen und gleichzeitig für Abwechslung im Arbeitsalltag zu sorgen. Besonders die Einnahmen aus dem Affiliate-Programm sind attraktiv, da sie komplett passiv generiert werden und somit ein angenehmes zusätzliches Einkommen schaffen. In Zukunft werde ich meinen Fokus verstärkt auf die Webflow Workshops und Schulungen legen, da ich überzeugt bin, dass viele Unternehmen durch den Einsatz von Webflow noch erfolgreicher in ihren Kundenprojekten werden können.